Chares Gounod Requiem in C-Dur

«Der Tod ergriff Charles Gounod in dem Moment, als er auf dem Klavier dieses Requiem musizierte» steht handschriftlich auf der Titelseite der posthum gedruckten Partitur Erstausgabe. Und Giuseppe Verdi schrieb nach der Zeremonie anlässlich des ersten Todestags von Charles Gounod über das Requiem: «Im Angesicht der glückseligen Unsterblichkeit hat Gounod es geschafft, seine Sprache der Seele zu finden, die die Erde flieht, um sich liebend und reuevoll in Gottes Arme zu werfen.»

Die ungewöhnliche Tonart C-Dur dieses Requiems verrät bereits den Grundcharakter des Werks: Es herrscht trotz stockend-beklommener Textdeklamation und ausgeprägt-chromatischer Passagen eine hoffnungsfrohe Stimmung vor, ein Vertrauen auf die Gnade und Gerechtigkeit des göttlichen Richters, gesetzt in lichtvoller Harmonik. Schon die ersten Takte von Sopran und Alt klingen wie ein Aushauchen des Lebens und gleichzeitig ein Sich-Übergeben in warme, vertraute und liebende Arme. Dies ist eher ungewöhnlich zu jener Zeit, denn zahlreiche Requiemvertonungen des 19. Jahrhunderts sind geprägt durch Düsternis und Schrecken des jüngsten Gerichts.

Unter dem Eindruck des Todes seines vierjährigen Enkels, begann Gounod 1889 mit der Konzeption seines Requiems, liess es aber wieder liegen. Vier Jahre später schreibt er in einem Brief «Ich habe soeben letzte Hand an ein Requiem gelegt, das wohl mein letztes Werk ist», ein Werk von sublimer, ergreifender Schönheit. Alles ist Melodie, Transparenz und gläubiges Vertrauen, in diesem Werk voll Licht und Trost.

Eintritt frei, Kollekte